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Cellitinnen-Krankenhaus St. Antonius

Schillerstraße 23
50968 Köln (Bayenthal)

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Besucherleitfaden

Auch wenn Personal und medizinische Versorgung perfekt sind: Dem Patienten fehlen im Krankenhaus oft die Angehörigen und die Privatsphäre. Kommen der Partner, Freunde oder Verwandte ans Krankenbett, kann das den Alltag in der Klinik aufhellen. Doch der Besuch sollte den Patienten keinesfalls überfordern - denn mitunter fehlt es ihm an Kraft. Werden einige Regeln beachtet, ist das Gespräch wichtiger Teil der Genesung.

Dem Patienten hilft es, wenn man Ruhe ins Gespräch bringt. Viele Patienten sind geschwächt und einfach nur froh, wenn Besuch da ist. Manchmal reicht sogar die Nähe, und es sind gar keine Worte nötig.

Worüber im Krankenzimmer geredet wird, sollte der Patient bestimmen. Das einfachste Mittel ist, direkt zu fragen. Doch davor scheuen viele zurück. Am einfachsten ist eine offene Frage, beispielsweise "Wie kommst Du hier mit der Situation zurecht?". An der Antwort lässt sich schnell erkennen, ob der Angehörige über seine Beschwerden reden will oder nicht.

Ist die Krankheit Thema, sollte der Besuch eher nach dem momentanen Befinden als nach Einzelheiten des weiteren Verlaufs oder der derzeitigen Behandlung fragen. Oft sind die Patienten einfach müde, sich dauernd Gedanken über die Krankheit machen zu müssen. Bagatellisierende Floskeln wie "Das wird schon wieder" oder "Ist doch halb so schlimm", würden ebenfalls Unmut auslösen.

Klagt ein Patient über seine Krankheit, sollte man zuhören, aber keinen Kommentar abgeben. Selbstverständlich ist beim Gespräch über die Leiden immer entscheidend, in welcher Beziehung der Patient zum Besucher steht.

Egal welche Themen in der Klinik angesprochen werden, ungünstig seien ungefragte Ratschläge. Viele Besucher geben allgemeine Tipps, wie man mit den Ärzten umgehen oder dass man bei Schlafproblemen ein Medikament verlangen sollte. Sie vergessen dabei aber, dass die Tipps für den Patienten oft nicht umsetzbar sind oder aber auch Selbstverständlichkeiten darstellen und so ein Problem kaum lösen.

Schwierig ist ein Krankenbesuch im Mehrbettzimmer. Man muss die anderen freundlich grüßen, aber den Kontakt auf den Patienten beschränken, den man besucht. Signalisiert ein Bettnachbar von sich aus, dass er interessiert ist, sollte er nach Möglichkeit aber ins Gespräch einbezogen werden. Aus Respekt ist es im Mehrbettzimmer immer nötig, sich leise zu verhalten.

Sind Sitzplätze rar, sollte man besser stehen bleiben. Das Bett des Patienten ist ein wichtiges Stück der Privatsphäre. Auf ihm sollte man nur Platz nehmen, wenn man dem Menschen sehr nahe steht und er es wünscht.

Feste Besuchszeiten sind in Krankenhäusern nur selten zu finden. Unangebracht sind Besuche während der ärztlichen Visite. Die Zeiten können vorher erfragt werden. Nimmt das Personal darüber hinaus beim Besuchten oder dem Bettnachbarn medizinische Leistungen wie Blutdruckmessen vor oder möchte ein Patient auf die Toilette, sollte man den Raum verlassen.

Auch wenn sich jeder über ein Mitbringsel freut: Geschenke sind bei einem Krankenbesuch keine Pflicht. Die Patienten freuen sich vor allem über die Geste des Besuchs. Wer etwas mitbringen möchte, sollte unbedingt die räumlichen Gegebenheiten und Hinweise des Personals beachten. So seien in einigen Krankenhäusern keine Blumen erlaubt. Auch macht es wenig Sinn, Blumen kurz vor der Entlassung zu verschenken. Denn nach einer alten Regel nimmt man keine Blumen aus dem Krankenhaus mit nach Hause. Bringt man Blumen mit, sollte man auch an die passende Vase denken.

Getränke oder Lebensmittel als Geschenk sollten mit der Schwester oder dem Arzt abgesprochen werden - denn manchmal stehen sie einer verordneten Ernährung entgegen. Tabu ist in jedem Fall Alkohol. Sinnvoller ist, etwas zum Lesen mitzubringen. Gut geeignet sind Zeitschriften. Zeitungen oder dicke Bücher lassen sich im Bett schwer lesen. Gut abschalten können die Patienten mit CDs oder Kassetten. Aber man muss sich vorher erkundigen, ob die Technik dafür vorhanden ist. Ohnehin sei es sinnvoll, sich vorab bei Verwandten oder dem Patienten zu erkundigen, ob ihm etwas fehlt.

Nicht einfach ist es manchmal, den richtigen Zeitpunkt für den Abschied zu finden. Häufig signalisiert der Patient, dass er müde ist. Das muss man ernst nehmen. Offen ansprechen sollte der Besucher, wann er das nächste Mal kommen will. Hier braucht er allerdings seine Bedürfnis nicht hinten anzustellen:

Niemand darf sich zu einem Pflichtbesuch hinreißen lassen. Das spürt der Patient.