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Cellitinnen-Krankenhaus St. Antonius

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Kardioversion

Vorhofflimmern oder Vorhofflattern kann zu einer Einschränkung der Pumpleistung des Herzens führen. Dies bemerken man an einer Einschränkung der Leistungsfähigkeit oder des allgemeinen Wohlbefindens. Manche Patienten können sich nicht ausreichend belasten und bekommen z.B. beim Treppensteigen Luftnot. Stellt man die normale Herzschlagfolge, den Sinusrhythmus wieder her, geht es wieder besser. Bei Patienten mit Vorhofflimmern oder Vorhofflattern kann deshalb eine sogenannte elektrische Kardioversion zur Wiederherstellung der natürlichen Herztaktfolge, dem sogenannten Sinusrhythmus, sinnvoll sein.

 Die elektrische Kardioversion ist das wirksamste Verfahren zur Behandlung von Vorhofflimmern mit dem Ziel, den normalen Sinusrhythmus wieder herzustellen. Es wird dann empfohlen, wenn die medikamentöse Therapie nicht ausreichend wirksam war. Hierzu werden am Brustkorb vorne und seitlich breitflächige Elektroden angelegt. Nachfolgend wird ein Stromstoß über die Brust an das Herz abgegeben, der normalerweise zu einer Normalisierung des Herzrhythmus führt. Die Behandlung wird in einer Kurznarkose durchgeführt, die einige Minuten anhält. Der sehr kurze abgegebene Stromstoß hinterlässt keine bleibenden Schäden.

Durchführung der Kardioversion

Vorraussetzung für die Behandlung ist eine mindestens 4-wöchige medikamentöse Blutverdünnung z.B. mit Marcumar®, manchmal zusätzlich eine spezielle Herz-Ultraschall-Untersuchung durch die Speiseröhre (Schluck Echo). Die Kardioversion darf nur durchgeführt werden, wenn sichergestellt werden kann, das sich zwischenzeitlich keine Blutgerinnsel durch das Vorhofflimmern gebildet haben. Am Untersuchungstag vergewissern wir uns zunächst mit einem EKG, das die zu behandelnde Herzrhythmusstörung noch vorliegt. Dann wird eine Verweilkanüle in eine Armvene eingeführt. Über diese Armvene wird ein Kurznarkotikum injiziert, das zu einem kurzen Narkosezustand führt. Während der Narkose wird der sehr kurze Stromstoß über die aufgelegten Elektroden gegeben, der den Herzrhythmus normalisieren soll. Bereits wenige Minuten nach der elektrischen Kardioversion ist das volle Bewusstsein wieder hergestellt. Aus Sicherheitsgründen werden die behandelten Patienten für mindestens 4 Stunden über einen EKG-Überwachungsmonitor beobachtet. Wegen der verabreichten Medikamente darf am Tag der Kardioversion nicht selbst mit dem Auto gefahren werden.

Komplikationsmöglichkeiten

Die elektrische Kardioversion von Vorhofrhythmusstörungen ist eine risikoarme Behandlungsmethode. Komplikationsmöglichkeiten sind Nebenwirkungen der Narkose-Medikamente oder versehentliches Einatmen von Mageninhalt im Rahmen der Narkose. Die Behandlung wird daher immer nüchtern durchgeführt. Während oder nach der elektrischen Kardioversion kann es in seltenen Fällen (weniger als 0,5%) zum Auftreten von Embolien oder Schlaganfällen durch das Loslösen von bereits vorhandenen Gerinnseln aus dem Vorhof kommen. Durch eine optimale medikamentöse Vorbehandlung zur Blutverdünnung lässt sich dieses Risiko minimieren. Durch die Stromabgabe über die Haut kommt es zu einer vorübergehenden Rötung im Bereich der Elektrodenauflagefläche. Ein Gefühl ähnlich eines Muskelkaters im Brustbereich kann in den ersten Tagen nach der Kardioversion auftreten.

Erfolgsrate der elektrischen Kardioversion

In etwa 90% der Fälle lässt sich zumindest kurzfristig ein normaler Rhythmus erzielen. Leider kommt es bei einigen Patienten innerhalb von wenigen Stunden oder Tagen zu einem erneuten Auftreten der behandelten Herzrhythmusstörung, weshalb im Regelfall Medikamente zum Aufrechterhalten des normalen Herzrhythmus empfohlen werden. Durchschnittlich sind nach einem Jahr etwa 50% aller behandelten Patienten weiterhin im Sinusrhythmus. Mit speziellen Medikamenten zur Stabilisierung des Herzrhythmus liegt die Erfolgsrate nach einem Jahr bei etwa 70%. Die Kardioversion hinterlässt keine bleibenden Schäden und kann bei wieder auftretendem Vorhofflimmern erneut durchgeführt werden. Wenn die langfristige Erfolgsrate jedoch zu gering erscheint, wird das Vorhofflimmern akzeptiert und eine medikamentöse Dauerbehandlung zur Blutverdünnung und zur Regulation der Pulsfrequenz verordnet. Alternativ kommt auch eine Vorhofflimmer-Ablation in Betracht, ein kathetergestütztes elektrophysiologisches Verfahren zur Terminierung von Vorhofflimmern.